"Mit dem endgültigen
Resümee möchte ich bis nach dem letzten Weltcup-Rennen warten, aber
auf alle Fälle gehört dieser Winter zu meinen besseren. Nach Salt Lake
hatte ich ein paar neue Trainingsreize gesetzt, die aber nicht so
angeschlagen haben, wie ich mir das vorgestellt habe, deshalb bin ich
wieder zu meinem alten Programm mit leicht erhöhten Umfängen zurückgekehrt.
Das scheint sich vor allem im Laufen auszuzahlen. Am Ende eines Winters
mit einigen Podestplatzierungen für unsere Mannschaft, haben wir bei
der WM natürlich den Anspruch, ebenfalls um die Medaillen mitzulaufen.
Und ich möchte meinen Teil dazu beitragen. Als ich vor dem Weltcup in
San Sicario die Strecken in Hochfilzen anschauen wollte, lag dort so
viel Schnee, dass ich trotz Ski bis zu den Knien eingesunken bin. Ich
hoffe, dass es bei der WM nicht ganz so weich sein wird“.
Gut zu wissen...
Sven
ist schon seit 1983 im Biathlon aktiv, begonnen hatte seine sportliche
Laufbahn aber in der Leichtathletik. Erst nachdem er bei Stefan Luck –
dem Onkel von Frank Luck – das Langlaufen erlernte, wurde er in die
KJS Oberhof aufgenommen. Nach seinem Abitur 1989 feierte er seinen
ersten größeren Erfolg als DDR-Juniorenmeister. Doch nur kurze Zeit später
drohte bereits das Karriereende aufgrund eines Knorpelschadens in beiden
Knien. Nach einem Jahr „Zwangspause“ schaffte er den Wiedereinstieg
in die mittlerweile gesamtdeutsche Mannschaft. Und bereits am Ende
seiner ersten Weltcup-Saison hatte der begeisterte Jäger seinen ersten
Weltcup-Sieg, den Gesamtsieg im Sprint-Weltcup und WM-Gold in der
Tasche. Inzwischen ist „Fisch“, der Biathlet mit den weltweit
meisten Podestplatzierungen (über 120) bei internationalen Wettkämpfen.
Im vergangenen Jahr wurde der zweimalige Gesamtweltcupsieger von der
Norwegischen Botschaft für seine Verdienste um die Deutsch-Norwegische
Freundschaft mit dem »Goldenen Lachs« ausgezeichnet
und erhielt dafür 1.000 Kilogramm Lachs. Fischer, der sich auch sehr für
Architektur (»vor allem Holzbau«) interessiert, spricht fließend
Norwegisch. Zur Geburt seiner Tochter Emilia Sophie im Februar 2004 –
eilte der sportliche Papa direkt von der Weltmeisterschaft in Oberhof
mit Laufdress und Startnummer in den Kreissaal.
Das sagt der Trainer:
"Sven
hat bislang eine hervorragende Weltcup-Saison, ohne Verletzungen oder
Ausfälle hinter sich. Mit Podiumsplatzierungen konnte er sich von
Beginn an in der absoluten Weltspitze festsetzen. Dazu kommt seine große
Erfahrung, die ihm hilft, sich auf den Punkt zu konzentrieren. Zu was
Fisch bei der Weltmeisterschaft in der Lage ist, hat er in diesem Winter
mehrmals bewiesen. Auch wenn es jedes Mal aufs Neue schwer ist, sich
gegen die sehr starke Konkurrenz aus Norwegen, Russland und Frankreich
durch zu setzen“.
01.03.2005
Quelle: DSV |