04.01.2008

Nachgeladen: Vergänglich

Die Eiswürfel, die Horst Birekoven im Eisfach hat, passen in kein Cocktailglas: Einen Meter hoch, einen halben Meter breit und 120 Kilo schwer sind die Blöcke, die der Eisgraveur aus Zülpich bei Köln zu dutzenden in seinem Gefrierfach aufbewahrt und später zu Skulpturen verarbeitet.

Sein jüngstes Kunstwerk wurde gestern in der Oberhofer Arena enthüllt: Lässig die Beine übereinandergeschlagen sitzt Sven Fischer als Eisfigur auf der Bank. "Die Figur passt, die Haare auch, der Rest naja", schmunzelte der Olympiasieger, als er seinem eisigen Ebenbild über den Kopf streichelte.

Vater Willi schüttelte beim Anblick den Kopf: "Die Vaterschaft streite ich ab. Der Typ sieht ja eher mir ähnlich." Mit Kettensäge und Eismeißel fertigte Birekoven in seinem Keller die 2000 Kilo schwere und 1,50 Meter große Skulptur in einer Woche. "Ich habe wirklich einen coolen Job", sagt der gelernte Koch, der in seinem Keller bei minus sieben Grad schon Heidi Klum oder die Rolling Stones schnitzte. Dass die Figur vergänglich ist, stört Fischer nicht: "Alles ist vergänglich. Was bleibt, ist der momentane Eindruck. Ich finde die Idee gut", sagt der Schmalkalder, der auf kalte Temperaturen hofft. "Ich freue mich, wenn die Leute in den nächsten Tagen ein bisschen mehr von mir haben als sonst."

Von MICHAELA WIDDER