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Geboren wurde Sven am 16.04.1971 im thüringischen Schmalkalden, wo er 1977 auch eingeschult wurde. Durch Kontakte des Schulsportlehrers mit Übungsleitern des Trainingszentrums Leichtathletik Schmalkalden wurde er für die Leichtathletik entdeckt. Ab dem 3. Schuljahr trainierte er dreimal wöchentlich bei Lothar Scheuermann und Fritz Günzel in der BSG Werkzeugkombinat in Schmalkalden, Schwerpunkt Mittelstreckenlauf. In der 5. Klasse wurde er Kreismeister seiner Altersklasse im 800 m-Lauf. Auch im Crosslauf konnte er Kreismeister werden und 1982 an der DDR-Crossmeisterschaft teilnehmen. |
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Zum Jahreswechsel 1982/83 allerdings wechselte er von der Leichtathletik zum Wintersport. Bei der BSG Stahl in Seligenthal erlernte er bei Stefan Luck (übrigens einem Onkel von Frank Luck) den Skilanglauf - mit so großem Erfolg, dass er im Frühjahr des selben Jahres für die KJS (Kinder- und Jugendsportschule) Oberhof vorgeschlagen wurde. Tatsächlich wurde er zum 01. September 1983 (7. Klasse) in die KJS aufgenommen, allerdings nicht in die Langlauf- sondern die Biathlonklasse.Diese Internatsschule ermöglichte aufgrund ihrer speziellen Stundenplangestaltung neben der normalen schulischen auch eine intensive sportliche Ausbildung. |
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Das
Abitur wurde dort, um beiden Komponenten gerecht werden zu können, nach
13 und nicht wie sonst (in der DDR) nach 12 Schuljahren abgelegt. Nach
dem Abitur 1989 ging Sven zur NVA, wobei er nebenher sogar kurzzeitig
ein Studium zum Diplomsportlehrer aufnahm. Nach der deutschen
Wiedervereinigung und dem Zusammenschluss von NVA und Bundeswehr war
eine Fortführung des Studiums allerdings nicht mehr möglich. |
Die
"Wendezeit" war für Sven aus gesundheitlichen Gründen eine
schwierige Zeit. Zwar hatte er 1989 seinen ersten größeren Erfolg, als
er DDR-Juniorenmeister werden konnte, doch im selben Jahr machten sich
starke Kniebeschwerden bemerkbar. Im August 1989 wurde nach
Arthrosekopie beider Knie ein schwerer Knorpelschaden rechts
diagnostiziert, hervorgerufen durch zu hohe Belastung des Knies in der
Wachstumsphase. Das Ende seiner sportlichen Laufbahn schien nach einer
Operation im September 1989 recht sicher. Nach einem "sportlichen
Ruhejahr", in dem das Schwimmen seine einzige sportliche Betätigung
darstellte und außerdem das Wachstum abgeschlossen war, trat glücklicherweise
eine Besserung ein und Sven konnte das Training wieder aufnehmen. Der
Wiedereinstieg ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt war allerdings
schwierig. Die deutsche Vereinigung führte zwangsläufig auch zur
Zusammenführung der beiden deutschen Mannschaften. Die Konkurrenz war
also naturgemäß gerade zu dieser Zeit besonders groß - und Sven hatte
kein Ergebnis vorzuweisen. Es ist dem heutigen Bundestrainer Frank
Ullrich zu verdanken, dass Sven überhaupt eine Chance bekam. Ullrich
schaffte es, ihn als Zusatz-C-Kader in die DSV-Mannschaft zu bekommen -
und bereits im Dezember 1991 konnte Sven im Sprint in Hochfilzen seinen
ersten Europacup-Sieg feiern, eine Woche später hatte er seinen ersten
Weltcup-Einsatz mit der Staffel. Nach dem Sprung in die B-Mannschaft und
Erfolgen im Europacup und bei den Deutschen Meisterschaften 1992 konnte
er sich für die Weltcups in Pokljuka im Dezember 1992 qualifizieren.
Dort belegte er im Einzel den 38. Platz, aber in seinem ersten
Weltcup-Sprint kam er gleich auf den 5. Platz. Der Einstieg in die
A-Mannschaft war geschafft! © Isabel Bräuer |